Der/die Öl-Filter und spezielles Motorenöl tun ihr Übriges dazu.
Die in dem Video benannte süddeutsche Firma die spezielle Ölfilter in Pkw und Lkw eingebaut. Dies soll den konventionellen Motorölwechsel überflüssig machen
wenn man alle 15.000 km den Papier-Feinst Filter und mit ihm etwa einen halben Liter Motoröl austauscht.
Das Umweltbundesamt hat das Verfahren der süddeutschen Firma mal untersucht.
Wegen der enormen Einsparmöglichkeiten ließ das Umweltbundesamt diese Methode von einem Testlabor genauer unter die Lupe nehmen. Von drei Motoren im 700-Stunden-Dauerlauf (63.500 km)
war einer mit diesem feinporigen Spezialfilter ausgerüstet. Leider überstand er den Test nicht so gut wie die anderen beiden Motoren. Seine Kolbenringe waren von harzartigen, klebrigen Stoffen festgeklemmt
und es drohte ein Kolbenfresser.
Es kommt also nicht so sehr auf besonders feinporige Filterung an, sondern auf die Verbesserung der chemischen Eigenschaften, die in Verbindung mit der Erwärmung von Motoröl offenbar zur Alterung des Öls
führen. Der Spezialfilter ist bei dieser Methode also weniger wichtig als der Austausch von zumindest einem halben Liter Motoröl.
Trotzdem gibt es Hinweise auf mögliche Verlängerung der Wechselintervalle. Handgeschaltete Wechselgetriebe haben meist eine Füllung für die gesamte Lebensdauer. Ein Lkw-Hersteller bietet eine Verdoppelung
des Wechselintervalls von 40.000 auf 80.000 km an, wenn eine bessere Ölsorte der gleichen Firma eingefüllt wird. Hersteller verdoppeln die Ölwechselintervalle für Benzinmotoren auf 50.000 km und für Dieselmotoren
sogar auf 100.000 km. Es gibt plausible Gründe für kurze Ölwechsel-Intervalle. Der Verkauf von Schmiermitteln macht bis zu 40% der Einnahmen von Werkstätten aus.
Meine Meinung zum Video:
Was an dem Film stört, ist das Fehlen von Objektivität. Wenn der Fahrer eines Pistenbullis meint, er können die Qualität von Öl durch Reiben zwischen Daumen und Zeigefinger ermitteln, dann irrt er.
Man dürfte von so einem (öffentlich-rechtlichen) Bericht eigentlich erwarten, dass er sich an mindestens einer Stelle wissenschaftlicher Testmethoden bedient. Warum hat man nicht einen Teil des so lange
im Motor befindlichen Öls dem unabhängigen Labor zur Prüfung gegeben?
Die für den Lkw typischen, größeren Inspektionsintervalle werden durch eine gründliche Reinigung des Öls (spezielle Ölfilter) unterstützt. Reicht für die Zeit bis zur nächsten Wartung der Schmutzraum einer
Ölfilter-Zentrifuge nicht aus, sind größere und mehrere möglich, z.B. drei Stück auf platzsparendem Raum.
Auch kommt es auf die persönliche Nutzung des Motors an. So das man hier kaum gesicherte Aussagen treffen kann.
Aber mal ehrlich, viele hier kaufen einen Mokka nach Listenpreis für ca. 30.000€ und dann will man unbedingt ca. 100 - 150 € im Jahr sparen?