Chip-Tuning
http://www.youtube.com/watch?v=rs9HaIzlQe8 , http://www.youtube.com/watch?v=Braitr3lyRM
Heutige Motoren werden über ein elektronisches Motorenmanagement, das Motorsteuergerät, reguliert. Zahlreiche Sensoren am Fahrzeug ermitteln eine Reihe von Daten wie z.B. Luftdichte, Außen-, Motor-, Öltemperatur uvm. Anhand dieser Umgebungsvariablen werden die wichtigsten Funktionen des Motors über verschiedene Programme, die auf dem Chip aufgespielt sind, gesteuert. Diese zentrale Steuerungssoftware bietet selbstverständlich Raum für Manipulationen und somit auch für die Steigerung der Motorleistung. Ziel des professionellen Chiptunings ist, die maximale Leistung und das maximale Drehmoment zu erreichen, ohne dass der Motor zu sehr belastet wird. Hierzu bieten sich verschiedene Möglichkeiten.
Chip-Neuprogrammierung (Flashing)
Moderne Fahrzeuge verfügen über eine Diagnoseschnittstelle, den so genannten ODB-II-Anschluss. Mit Hilfe eines ODB-II-Programmiergeräts und diverser Anschlusskabel lassen sich die Tuningdaten aus dem Motorsteuergerät hoch- bzw. herunterladen. Das bedeutet, dass man mit Hilfe der Originalsoftware auch wieder den Urzustand herstellen kann. Ein größerer Eingriff in die Hardware ist hierbei nicht notwendig. Der Chip wird über die Diagnoseschnittstelle einfach neu programmiert.
Chip-Austausch
Ältere Fahrzeuge, etwa bis Baujahr 1999, besitzen unter Umständen keinen ODB-II Diagnoseanschluss oder ihre Steuergeräte sind mit Speicherbausteinen ausgestattet, die sich nicht überschreiben lassen (sog. EPROMS). In diesem Fall muss der Originalchip ausgelötet und durch einen geänderten Chip mit modifiziertem Datensatz ersetzt werden. Ein solcher Eingriff sollte unbedingt von einem Fachmann durchgeführt werden. Unsaubere Lötarbeiten können massive Störungen des Motorlaufs und sogar schwere Schäden zur Folge haben.
Zwischenstecker
Die einfachste Methode über die elektronische Motorsteuerung mehr Leistung aus dem Auto herauszukitzeln, ist der Einbau eines Zwischensteckers, auch Black-Box-Tuning genannt. Der Chip selbst bleibt dabei unangetastet. Es wird einfach ein Modul zwischen den Sensoren für die Motorsteuerung und dem Steuergerät eingesetzt, das die Sensorenwerte verfälscht. So gaukelt die Black-Box dem Chip beispielsweise einen niedrigeren Ladedruck vor, worauf die Motorsteuerung dies sofort nachregelt.
Der Eingriff ist relativ unkompliziert und erfordert einen Arbeitsaufwand von gerade einmal zehn Minuten.
Weitere Varianten
Es gibt zwei weitere Möglichkeiten, die Motorleistung zu steigern, die mehr oder weniger zum Themengebiet Chiptuning gehören. Beim so genannten "10-Cent-Tuning" wird ein Widerstand zwischen einem Temperaturgeber und dem Motorsteuergerät eingebaut. Er täuscht falsche Werte vor. Die Folge ist, dass mehr Kraftstoff eingespritzt wird.
Es gibt zwei weitere Möglichkeiten, die Motorleistung zu steigern, die mehr oder weniger zum Themengebiet Chiptuning gehören. Beim so genannten "10-Cent-Tuning" wird ein Widerstand zwischen einem Temperaturgeber und dem Motorsteuergerät eingebaut. Er täuscht falsche Werte vor. Die Folge ist, dass mehr Kraftstoff eingespritzt wird.
Was bringt Chiptuning?
Die Leistungssteigerung fällt tendenziell am größten bei neu programmierten Steuergeräten aus. Vor allem aufgeladene Turbomotoren, insbesondere Dieselmotoren profitieren am meisten beim Chiptuning. Auch wenn manche Tuning-Shops oder -Werkstätten gerne etwas mehr versprechen, können folgende Leistungssteigerungen durch Chiptuning erreicht werden:
Benzin-Saugmotor ca. 5 – 10 Prozent
Turbo-Benziner: ca. 10 – 30 Prozent
Turbo-Diesel: ca. 20 – 35 Prozent
Bei der Tuningvariante mit Hilfe eines Zwischensteckers sind nur äußerst geringe Leistungssteigerungen möglich.
Was kostet Chiptuning?
Die Preise sind je nach Fahrzeugmodell und Tuningart äußerst unterschiedlich. Zwischenstecker sind im Internet bereits für 15 Euro zu haben, doch je nach Seltenheit und Exklusivität des Autos reichen die Preise für ein solches Modul sogar in die Tausende. Für die Neuprogrammierung des Chips verlangen Tuning-Werkstätten bei gängigen Fahrzeugtypen der unteren Mittelklasse zwischen 300 und 1.000 Euro. Bei hochwertigeren Modellen ist auch mit Preisen von bis zu 2000 Euro (inklusive TÜV-Abnahme und Garantie) zu rechnen.
Was ist zu beachten?
Mit einem Eingriff in die Steuerungssoftware erlöschen die Betriebserlaubnis und auch der Versicherungsschutz, falls die Leistungssteigerung nicht von einem TÜV-Sachverständigen begutachtet wird. Der entsprechende Sachverhalt muss zudem in den Fahrzeugdokumenten vermerkt werden.
Bei Manipulationen an der Software bzw. Hardware verliert daneben auch die Herstellergarantie des Fahrzeugs ihre Gültigkeit. Wer sich seinen Fahrzeugchip austauschen bzw. umprogrammieren lässt, sollte daher darauf achten, dass der Tuner eine herstellerübergreifende Garantie auf den Motor verspricht.
Ein Mehr an Leistung bedeutet auch immer einen höheren Verschleiß. Nur bei einem Chiptuning mit begrenzter Leistungssteigerung und unter sorgfältiger Beachtung des Wärmehaushalts des Motors und des Getriebes, hält sich der Verschleiß in Grenzen. Natürlich sollte auch der Motor nicht ständig im maximalen Leistungsbereich betrieben werden.
ECO-Tuning
Unter ECO-Tuning versteht man ein gemäßigtes Chip-Tuning, das eine Reduzierung des Spritverbrauchs zum Ziel hat. Tuning und Spritsparen klingt zwar zunächst wie ein Widerspruch, Hintergrund ist aber folgender: Fast alle Fahrzeuge werden für den Weltmarkt hergestellt. Das heißt, ein Auto wird so gebaut, dass es nicht nur auf deutschen Straßen optimal läuft, sondern auch in anderen Teilen der Erde, sei es in klimatisch heißeren oder kälteren Regionen oder auch in Ländern mit unterschiedlichen Spritqualitäten. Der Fahrzeugchip ist dabei nicht auf die spezifischen Verhältnisse eines bestimmten Landes eingestellt, was sich in einer niedrigeren Motorleistung niederschlägt.
ECO-Tuner nehmen sich nun den Chip vor und stimmen die Motorsteuerung gezielt auf die Verhältnisse und die Spritqualität in Deutschland ab.
Einsparungen sind insbesondere im Stadtverkehr möglich. Der Spritverbrauch kann maximal um 20 Prozent reduziert werden. Bei einem Tempo zwischen 50 und 100 km/h lassen sich etwa 10 Prozent einsparen. Bei dauerhaft höheren Geschwindigkeiten ist eine Verbrauchsreduzierung kaum noch messbar. Dazu ist noch zu sagen, dass es sich bei den Werten um das maximal Mögliche handelt. Selbstverständlich spielt auch das persönliche Fahrverhalten eine tragende Rolle.