Allgemeines:
Quelle: http://www.sachverstaendigenbu…nebroecker.de/1987670.htm
Versicherung haftet für Diebstahlschäden
Wird bei einem Diebstahl auch das Auto beschädigt, um an das Diebesgut zu gelangen, hat die Teilkaskoversicherung auch diesen Schaden zu ersetzen. Anders ist es bei reinem Vandalismus.
Dies entschied das Amtsgericht München (Az: 223 C 6889/09)
Auch Radfahrer müssen Regeln beachten
Autofahrer müssen auf Radfahrer besonders achten, da diese schwächere Verkehrsteilnehmer sind. Sie haften aber nur dort, wo mit ihnen zu rechnen ist. Dies hat das Amtsgericht Darmstadt in einem aktuellen Fall entschieden (Az: 304 C181/08)
Trotz Nichtangurtens keine Mitschuld
Seit vielen Jahren schon ist es Pflicht, dass man sich im Auto anschnallt. Tut man es nicht, riskiert man den Versicherungsschutz. Allerdings gibt es Fälle, in denen ein Verstoß gegen die Anschnallpflicht bei einem Verkehrsunfall keine Rolle spielt. So entschied das Oberlandesgericht Karlsruhe in seinem Urteil vom 6. November 2009 (AZ: 14 U 42/08).
Ersatz von Reparaturkosten nur mit Nachweis
In den häufigen Fällen, in denen der Reparaturaufwand bis zu 30 Prozent über dem Wiederbeschaffungswert des Fahrzeugs liegt, können Reparaturkosten nur bei konkreter Schadensabrechnung ersetzt verlangt werden. Das hat der Bundesgerichtshof (BGH) erneut mit dem jüngst veröffentlichten Urteil vom 8. Dezember 2009 bekräftigt (Az.: VI ZR 119/09).
Mängelbeseitigung auch nach mehr als einem Jahr
Tritt bei einem Neufahrzeug im ersten Jahr ein Mangel auf, wird vermutet, dass dieser schon bei der Auslieferung vorlag. Einen Anspruch auf Beseitigung eines solchen Mangels hat man auch dann, wenn der Fehler nach Ablauf eines Jahres und noch vor Ablauf des zweiten Jahres auftritt. Oberlandesgericht Karlsruhe (AZ: 8 U 34/08).
Behinderten-Parkplätze für Schwangere tabu
Eine Schwangerschaft rechtfertigt nicht das Parken auf einem Behinderten-Parkplatz. Zwar könne dieser Zustand Frauen in manchen Situationen stark beeinträchtigen, dies sei aber nicht mit einer Behinderung gleichzusetzen. Das entschied der Bayerische Verwaltungsgerichtshof (AZ: 10 ZB 09.1052).
Herunterfallender Eiszapfen beschädigt Auto
Hat ein Hausbesitzer am Dach seines Gebäudes Schneefanggitter montiert, so hat er in der Regel seine Verkehrssicherungspflicht erfüllt. Zusätzliche Schutzmaßnahmen sind nur beim Vorliegen besonderer Umstände erforderlich. (AG München, Az.: 132 C 11208/08)
Abrechnung der Stundensätze einer markengebundenen Fachwerkstatt
Der Geschädigte darf seiner (fiktiven) Schadensberechnung grundsätzlich die üblichen Stundenverrechnungssätze einer markengebundenen Fachwerkstatt zugrunde legen, die ein von ihm eingeschalteter Sachverständiger auf dem allgemeinen regionalen Markt ermittelt hat (Bestätigung des Senatsurteils BGHZ 155, 1 ff.).
BGH, Urteil 20.10.2009, VI ZR 53/09
Aufgepasst bei Ersatzbeschaffung
Die Kfz-Haftpflichtversicherung muss die fiktive Mehrwertsteuer für die Reparatur dann nicht ersetzen, wenn bei der privaten Ersatzbeschaffung keine Umsatzsteuer anfällt. Dies ging aus einem Urteil des Bundesgerichtshof (Az.: VI ZR 312/08) hervor.
Grünstreifen zählt nicht zur Autobahn
Der Grünstreifen inmitten einer Autobahn ist für den Verkehr absolut tabu. Er dient auch nicht dazu, in Notsituationen den Fahrzeugen ein Ausweichen dahin zu ermöglichen, entschied das Oberlandesgericht Karlsruhe (Az. 10 U 170/05) in einem jetzt veröffentlichten Urteil.
Gefahrenquelle Schrottauto
Im öffentlichen Verkehrsraum abgestellte Unfallfahrzeuge, von denen durch scharfkantige Karosserieteile eine Gefahr für die Allgemeinheit ausgeht, können auf Kosten des Fahrzeughalters beseitigt werden. Das hat das Verwaltungsgericht Köln mit Urteil vom 28. Mai 2009 entschieden (Az.: 20 K 3694/08).
Nur Auto und Papiere nach einem Unfall zurücklassen, reicht nicht aus
Ein Autofahrer muss bei einem Unfall alles tun, um den Tatbestand aufzuklären und den Schaden gering zu halten. Verlässt er den Unfallort, bevor die Polizei eingetroffen ist, so verletzt er diese Verpflichtung und hat keinen Anspruch auf Schadensersatz – auch dann nicht, wenn er seinen Wagen und seine Papiere an der Unfallstelle zurücklässt. OLG Saarbrücken (AZ: 5 U 424/08)
Wer andere gefährdet, muss diese warnen
Macht ein Autofahrer den folgenden Verkehr nicht ausreichend auf eine Gefahrensituation aufmerksam und kommt es deshalb zu einem Auffahrunfall, ist er "ganz überwiegend für den Crash verantwortlich". Dies entschied das Kammergericht Berlin in einem aktuellen Urteil (Az.: 12 U 5/08).
Vorsicht auf Verteilerfahrbahnen
Auf Verteilerfahrbahnen, die den Übergang von einer Autobahn auf die nächste ermöglichen, gelten laut einem aktuellen Urteil des Oberlandesgerichts Köln (OLG) keine Vorfahrtsregeln (Az.: 14 U 10/06).
Streitpunkt Restwert
Lässt ein Kfz-Haftpflichtversicherer Monate nach der Regulierung eines Schadens den zugrunde gelegten Restwert über Internet-Börsen prüfen, hat er keinen Anspruch auf eine eventuell festzustellende Differenz. Dies entschied der Bundesgerichtshof mit einem Urteil vom 13. Januar 2009 (Az.: VI ZR 205/08).
Auffahrender ist nicht immer schuld
Der sogenannte Beweis des ersten Anscheins kann die alte Regel "wer auffährt, ist schuld" nach Ansicht des Amtsgerichts München entkräften (Az.: 322 C 14516/08). Im verhandelten Fall war ein Freund der Klägerin mit deren Fahrzeug vom Kundenparkplatz einer Firma aus nach rechts auf die Hauptstraße eingebogen und musste nach einigen Metern wegen eines Passanten, der den Fußgängerüberweg benutzen wollte, scharf bremsen. Sein Unfallgegner war zeitgleich aus einer schräg gegenüber der Ausfahrt liegenden Straße in die Hauptstraße eingebogen und konnte nicht mehr rechtzeitig anhalten.
Dieselfilter sind nicht mangelhaft
Dieselautos mit Rußpartikelfiltern sind trotz erheblicher Defizite beim ausschließlichen Kurzstreckeneinsatz nicht als mangelhaft einzustufen. Das hat der Bundesgerichtshof (BGH) am Mittwoch entschieden. Das Karlsruher Gericht lehnte die Klage eines Autokäufers gegen einen Stuttgarter Händler ab. Er wollte den Kauf rückgängig machen, weil Partikelfilter zwangsläufig verstopfen, wenn die Autos nicht von Zeit zu Zeit über eine längere Strecke gefahren werden.
Laut BGH betrifft dieses Problem aber alle Hersteller von Partikelfiltern, weil zur Reinigung der Filter eine erhöhte Abgastemperatur notwendig sei. Der Wagen entspreche damit dem Stand der Technik vergleichbarer Autos (Az: VIII ZR 160/08 vom 4. März 2009).
Entfernen vom Unfallort nicht zwangsläufig Fahrerflucht
Bleibt ein Unfall vom Verursacher unbemerkt, macht sich dieser bei der Weiterfahrt nicht zwangsläufig der Unfallflucht schuldig. Dies entschied das Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf in einem aktuellen Urteil (Az.: III-2 Ss 142/07-69/07 III)
Polizei kein Freund und Helfer von Parksündern
Wer sein Fahrzeug im absoluten Halteverbot abstellt, muss mit einer Umsetzung und entsprechender Geldstrafe rechnen – selbst, wenn er dies unter Beobachtung von Polizeibeamten tut und diese ihn nicht auf sein ordnungswidriges Handeln hinweisen. Dies entschied das Verwaltungsgericht Berlin in einem aktuellen Urteil (VG Berlin, Az.:11
A 320.08).
Verkehrssicherungspflicht gilt nicht auf Privatgelände
Nutzt ein Autofahrer einen sichtbar für die Öffentlichkeit gesperrten Parkplatz zum Rangieren, darf er nicht davon ausgehen, dass dieser den Anforderungen des öffentlichen Verkehrs genügt. Eventuelle Schäden an seinem Fahrzeug, etwa durch Sperrvorrichtungen, muss er deshalb selbst bezahlen. Dies entschied das Landgericht Coburg in einem aktuellen Urteil (Az. 33 S 70/08).
Auch bei kleiner Schramme am Unfallort bleiben
Wird ein Autofahrer in einen Unfall verwickelt – und sei dieser auch noch so klein –, sollte er in jedem Fall am Ort des Geschehens bleiben, um sich nicht der Unfallflucht schuldig zu machen und dadurch die Leistungsverweigerung durch seine Kfz-Versicherung zu riskieren. So entschied das Oberlandesgericht Brandenburg in einem aktuellen Urteil gegen einen Autofahrer, der mit einem Firmenfahrzeug eine Leitplanke touchierte (Az.: 12 U 205/06).
Probefahrt-Diebstahl versichert
Wird ein Motorrad während der Probefahrt entwendet, muss die Teilkaskoversicherung für den Verlust aufkommen, auch wenn sich der Besitzer zuvor nicht den Personalausweis des vermeintlichen Kaufinteressenten zeigen ließ. Oberlandesgericht Köln (Az.: 9 U 188/07)
Eigenschäden nicht abgedeckt
Wenn ein Versicherungsnehmer Halter mehrerer Fahrzeuge ist und durch ein Fahrzeug an einem anderen ein Schaden zugefügt wurde, so muss die Kfz-Haftpflichtversicherung hierfür nicht aufkommen, entschied der Bundesgerichtshof (IV ZR 313/06)
Autofahrer muss beim Einordnen erhöhter Sorgfaltspflicht nachkommen
Wer sich vom Fahrbahnrand in den fließenden Verkehr einordnet, hat eine gesteigerte Sorgfaltspflicht. Wird diese vernachlässigt und kommt es dabei zum Unfall mit einem fahrenden Pkw, haftet der unaufmerksame Fahrer alleine. Dies entschied das Kammergericht Berlin in einem aktuellen Urteil (Az: 12 U 202/06)
Nicht stur auf die eigene Vorfahrt vertrauen
Autofahrer, die sich einer unübersichtlichen Kreuzung nähern, dürfen auch trotz eigener Vorfahrt niemanden gefährden. So urteilte das Oberlandesgericht Rostock kürzlich in einer aktuellen Entscheidung (Az: 8 U 40/06)