Angesichts des Astra 1.7 CDTI ecoFLEX taucht immer wieder die Frage auf, wie wir die Bremse optimiert haben, um das Rekuperieren zu ermöglichen. Als Entwicklungsingenieur Elektrik/Elektronik muss ich sagen: Gar nicht! Uns ging es vielmehr um den Gewinn „kostenloser“ elektrischer Energie via Generator. Die Lichtmaschine erzeugt, angetrieben vom Motor, die elektrische Energie im Fahrzeug – was natürlich Kraftstoff kostet. Das ist ein Punkt, der leider noch immer nicht so klar ist: Jeder Stromverbraucher schluckt Sprit. Dazu demnächst mal mehr.
Wann kann der Generator „kostenlose“ elektrische Energie erzeugen? Immer dann, wenn der Motor noch dreht, aber nicht eingespritzt wird, also im Schubbetrieb beziehungsweise beim Bremsen. Dahingehend haben wir das System optimiert. Möglichst viel dieser zurückgewonnenen Energie soll in der Batterie zwischengespeichert werden. Einen „normalen“ Akku würde das überlasten, bei unseren Start/Stop-Fahrzeugen setzen wir deshalb hochleistungsfähige Absorbent-Glass-Mat-Exemplare (AGM) ein, wie sie auch schon Kollege Patrick Weiner beschrieben hat.
Damit die AGM-Batterie Energie aufnehmen kann, darf sie nicht komplett geladen sein. Das entsprechende Management übernimmt ein Steuergerät, das nach Überprüfung verschiedener Parameter die Generatorspannung absenkt und die Entladung der Batterie bis zu einem Grenzwert zulässt. Bedarfsgerecht erhöht die Motorsteuerung während des Schubbetriebs die Generatorspannung und reduziert sie anschließend.
Die spritfressenden Verbraucher werden dann über die gepufferte elektrische Energie versorgt. Das entlastet beim Beschleunigen den Motor vom Antrieb der Lichtmaschine und verringert somit Kraftstoffverbrauch und Schadstoffemissionen. Wer also bis jetzt den Schubbetrieb (eingelegter Gang, Fuß vom Gaspedal) nicht bewusst genutzt hat, sollte das spätestens mit dem 99-Gramm-Astra in Betracht ziehen. Zusammen mit Start/Stop lassen sich erst recht erkleckliche Einsparungen realisieren.