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Mit ihrer Kampagne "Umparken im Kopf" hatte Tina Müller das Image von Opel verbessert. Jetzt wechselt die Marketing-Expertin von der Autobranche an die Spitze der Parfümeriekette Douglas.
Nach Opel-Chef Karl-Thomas Neumann verlässt mit Marketing-Vorstand Tina Müller eine weitere Top-Führungskraft den vom französischen PSA Konzern übernommenen Autohersteller. Die Erfinderin der Kampagne "Umparken im Kopf" wird zum 1. November Chefin von Deutschlands größter Parfümeriekette Douglas.
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An Tina Müller scheiden sich bis heute die Geister. Die Managerin, die aus der Kosmetikbranche kam und als Geschäftsführerin von Douglas wieder dahin zurückkehrt, ging mit frischen Ideen an das angestaubte Image von Opel heran. "Umparken im Kopf" hieß ihre viel beachtete Kampagne, mit der sie mit den Vorurteilen über die Marke Opel Schluss machen wollte. Viel Furore, sagen die einen, doch den Verkäufen hat es nicht geholfen, sagen die anderen. Und die Zahlen sprechen in der Tat eine klare Sprache: So ist in Deutschland Opel von Ford eingeholt worden, und die Marke verbucht nach wie vor die höchsten Tageszulassungen. Für den Restwert und die Marge ist das Gift. Auch beim Image hat Opel, zumindest bei den Lesern der AUTO ZEITUNG, bei der letzten Befragung 2016 deutlich verloren. Wer Carlos Tavares im Gespräch auf der IAA erlebte, konnte hören, wie er in seiner Rede auch gegen Tina Müller schoss. Der PSA- und neue Opel-Chef hielt seine Audienz auf dem Opel-Stand ohne Beisein eines wichtigen Pressevertreters von Opel – oder gar eines Vorstands. Das Signal war eindeutig. "Das Unternehmen macht Verluste. Wir müssen an den richtigen Stellen sparen und die Kosten senken. Effizienz muss im Vordergrund stehen", sagte Tavares und klopfte auf den vor ihm stehenden Tisch. "Sehen Sie, hier hätte man an der Qualität sparen können. Wenn Sie mal den Citroën-Stand betrachten – er ist auch nicht ärmlich, aber deutlich günstiger gebaut." Eine klare Kampfansage an Tina Müller, die kurz zuvor noch in den Medien für den tollen Opel-Stand mit Kletterwand gelobt wurde. Doch Tavares interessieren solche Gimmicks nicht. PSA hat im ersten Halbjahr eine Marge von 7,3 Prozent erwirtschaftet. "Das zeigt: Mit Veränderung geht es." Zweifelsohne hat Tina Müller viel Geld bei Opel ausgegeben, das ihr Tavares auf keinen Fall gegeben hätte. Kampagnen mit Karl Lagerfeld oder der Katze Grumpy Cat dürften beim Car Guy Carlos Tavares auf wenig Gegenliebe stoßen. Der Portugiese will die Marke Opel wieder bodenständiger gestalten und zum Kern der Zielgruppe zurückführen. Dazu gehört möglicherweise auch die Einbindung der Opel-Historie, die Müller immer strikt abgelehnt hat. Tavares, der für schnelles Handeln bekannt ist, hat erst vor einigen Tagen das mögliche Aus der Opel-Motoren in Aussicht gestellt. PSA besitzt selbst moderne Motoren und bei den Dieselaggregaten deutlich mehr Kompetenz. Vor allem möchte es der Portugiese vermeiden, an General Motors noch Lizenz-Gebühren zahlen zu müssen. Auch vor der Streichung von Modellen wird der PSA-Boss nicht haltmachen. Ein Opfer dürfte der Opel Karl sein. "Wir müssen die Prozesse ändern, dann werden wir Erfolg haben", resümiert Tavares. Nachfolger von Tina Müller wird übrigens der erfahrene Vertriebs-Profi Peter Küspert, der künftig Marketing und Vertrieb in Personalunion führt – eine längst überfällige und weise Entscheidung.
