Freibrennen auf der Autobahn.
Früher war die Diesel-Welt
noch in Ordnung: Der Landwirt quälte seinen dunkelgrünen Mercedes 200 D
über den Feldweg. Und wenn er auf die Kreisstraße fuhr, kam die dicke
schwarze Wolke aus dem Auspuff. Kein Problem, wenn der grobe Ruß dem
Motor die Leistung nahm. Einmal auf die Autobahn, wumms, und die
Maschine war wieder frei. Jetzt, mehr als 20 Jahre später, erlebt das
klassische Freibrennen ein unfreiwilliges Revival. Wer den
Partikelfilter seines modernen Direkteinspritzers nicht auf
Betriebstemperatur kriegt, riskiert Verstopfung im Abgasstrang und
Leistungsverlust bis zum Stillstand.
Betroffen: VW, Ford, Opel ,Renaul
Eigentlich
ist so ein Rußfilter eine tolle Sache. Denn als der französische
PSA-Konzern bei seinen Marken Peugeot und Citroen den Saubermacher ins
Programm nahm, war nicht nur mit dem sichtbaren schwarzen Qualm Schluss.
Auch der unsichtbare, krebserregende Feinstaub blieb hängen. Das
allgemeine Grundprinzip: In einem so genannten geschlossenen System
sammelt sich der Ruß. Langsam setzt sich der Filter zu, und der
Abgasgegendruck steigt. Das erkennt ein Sensor und brennt den Dreck bei
Temperaturen ab 600 Grad ab.
Und genau da liegt das
Problem. Wenn diese hohe Temperatur nicht erreicht wird, setzt sich der
Filter immer weiter zu. Die Motorleistung sinkt, und im Extremfall kommt
es zum Liegenbleiben. Unter Umständen muss dann der Filter komplett
getauscht werden. Wer viel im Stadtverkehr oder nur auf Kurzstrecken
unterwegs ist, trägt das höchste Risiko. Laut "Autozeitung" sind Autos
aus dem Volkswagen-Konzern, von Ford, Opel und Renault betroffen.